Boyden-Kammer

Die Boyden-Kammer ist ein nützliches Instrument zur Untersuchung von Zellmigration und Zellinvasion. Sie besteht aus einem zylindrischen Zellkultureinsatz, der in die Vertiefungen einer Zellkulturplatte eingesetzt wird. Der Einsatz enthält im unteren Bereich eine Polycarbonatmembran mit einer bestimmten Porengröße.
Die Zellen werden im oberen Teil des Einsatzes in serumfreiem Medium ausgesät, während in der darunter liegenden Vertiefung Serum oder ähnliche Chemoattraktoren platziert werden. Migrierende Zellen wandern durch die Poren in Richtung des darunter liegenden Chemoattraktivums und können angefärbt oder in einem Plattenlesegerät quantifiziert werden. Invasive Zellen können auf ähnliche Weise gemessen werden, indem eine Beschichtung aus extrazellulären Matrixproteinen auf die Membran aufgebracht wird.
Boyden Chamber Assays können zur Messung der Zellinvasion sowie verschiedener Arten der Zellmigration verwendet werden:

• Chemotaxis beschreibt die Zellmigration auf der Grundlage von Chemikalien in der Umgebung einer Zelle. Zell-Chemotaxis kann die Migration entweder in Richtung eines bestimmten chemischen Signals oder weg von diesem anzeigen.
• Haptotaxis ist definiert als Zellmigration entlang eines Gradienten von an die extrazelluläre Matrix gebundenen Chemoattraktanten. Bei diesen Tests wird der Boyden-Kammer-Einsatz auf der Unterseite mit Collagen I oder Fibronectin-Protein beschichtet.
• Transmigration beschreibt die Wanderung von Zellen (in der Regel Leukozyten oder Tumorzellen) durch das Gefäßendothel in Richtung eines Chemoattraktanten.